Kurz nach neun abends. Früher haben Selbstständige keine Zeit. Umso entspannter war gestern Abend unser Shooting. Wen ich vor der Linse hatte? Tatatata – manomama prowdly presents: meine Goldschmiedefamilie. Patrick Bartel – mit Papa, Schwester, Frau und Nachwuchs. Drei Generationen betreiben die Alte Silberschmiede in Augsburg. Jene Manufaktur, mit der wir ab heute sauberen Schmuck herstellen.
Tja, aber was genau ist sauber? Eigentlich wollte ich unbedingt – war klar – fairtrade Silber. Völlig unverständlich sieht mich Patrick an und sagt: „Wieso das denn?“ „Weil das sauber ist. Ordentliche Abbaubedingungen, faire Löhne“, erwidere ich. „Aber ökologisch ist was anderes!“, erklärt mir Patrick. Und er hat recht: Um feinen Silberschmuck herstellen zu können, ist faitrade Silber heutzutage Nonsens. Nur sehr wenig wird davon abgebaut, man kann fast von einem Monopol sprechen. Die Ware ist dann nicht in die Regelkreisläufe einfliessbar, weil Scheideanstalten sonst ihre Zertifizierungen verlören. „Ah, wegen den dummen ISO-Dingern also sollten wir kein fairtrade Silber verwenden“, frage ich fast etwas verärgert. „Nein,“ sagt Patrick. „Das ist nur Nebeninfo“. In erster Linie brauchen wir überhaupt kein neues Metall abzubauen. „Die heutige Generation ist die der Erbenden. Sie tragen in Unmengen altes Silberbesteck und Ähnliches zurück in Scheideanstalten. Lass uns recyceltes Silber nehmen. So schädigen wir durch erneuten Abbau überhaupt keine Umwelt und sichern Arbeitsplätze in den deutschen Scheideanstalten!“ Klingt so einfach wie einleuchtend. Und auch unsere Scheideanstalt freut sich, dass die Alte Silberschmiede ihnen für das Projekt treu bleibt. Dürfen sie auch, schließlich verwenden sie keinerlei „frisches Material“. Ausschließlich Altsilber legieren sie neu. Ein geschlossener Recyclingkreislauf, Nachhaltigkeit at its best.
Auch bei unseren Lederarmbändern gehen wir neue Wege: Dass das Leder vegetabil gegerbt, aus Bayern, unbehandelt etc. ist, wisst ihr sicherlich. Dass wir Leder, damit es sich angenehm auf der Haut trägt und Schweiß abkann, kaschieren mit naturbelassenem, weichem, pflanzlich gegerbten Futterleder, ist neu. Und wie bringen wir die beiden „Lappen“ zusammen? Konventionell würde sich nun ein 2-Komponenten-Kleber oder irgendein PU-Kunststoff-Klebstoff freuen (übrigens auch im Biobereich!). Aber nicht bei uns: Wir haben lange getestet, wie wir das Zeug auf das Leder bekommen und dann beide zusammen. Es hält – mit Naturlatex aus der Bioplantage. Schluss um mit einem Baumwollzwirn sauber vernäht und fertig ist das erste ökosoziale Schmuckstück, manufactured in Augsburg.
Wir wünschen euch viel Freude mit unserer kleinen, aber feinen Startkollektion, rund um Armbänder. Alle Modelle sind gleichermaßen für Männer wie Frauen geeignet und sehen wirklich toll aus: eine verspielte „ewige Acht“ als Zeichen für Nachhaltigkeit, oder – für klassische Designliebhaber – unsere Plate. Aber erschreckt nicht: Wir sparen nicht am Material. Damit ihr „massive“ Freude an eurer neuen Handgelenkszierde habt.
Hier gehts direkt zu unserer ersten Augsburger Schmuckkollektion: http://www.manomama.de/kollektion/schmuck
Eure Sina & euer Patrick
P.S.:
Wenn ihr es noch nicht macht, folgt doch der Alten Silberschmiede auf Facebook. Die können noch viel mehr…. http://www.facebook.com/die.alte.silberschmiede